Die Begegnung des harmonischen Osten mit dem reduzierten Norden
Zeitlose Einrichtungsstile sind schon seit Jahren stetige und vertrauensvolle Begleiter. In unserer hektischen Zeit ist das auch nicht verwunderlich, wo sich Menschen nach Ruhe und Ausgeglichenheit sehnen. Ganz überraschend ist es dann auch nicht, dass sich Einrichtungsstile vermischen, die jene Gemeinsamkeiten kombinieren und gerade deswegen so viele zu schätzen wissen.
Wohlbefinden durch Purismus und Harmonie
„Japandi“ beinhaltet die Kombination aus Minimalismus, Ordnung und Eleganz um eine harmonische Ästhetik zu erschaffen die für Wohlbefinden steht. Aus der japanischen Stilrichtung werden dabei Strömungen mit einbezogen, die sowohl aus dem Feng Shui, dem Wabi Sabi als auch aus dem Zen-Buddhismus stammen. Die „Lehre vom Wohnen“ und der Umgang mit der Umgebung erschafft eine Einstellung, die einzig die wichtigen Dinge um sich herum in den Fokus stellt. Die Reduktion auf das Notwendigste ganz im Einklang mit dem Ort, mit sich und dem Fluss des Chi.
Auch der Skandi-Stil beinhaltet die Reduktion auf das Wesentliche. Dort ist man bestrebt die Dinge einfach zu halten, dennoch auf die Qualität und Funktionalität zu achten. Praktisch soll es sein und gleichzeitig Gemütlichkeit vermitteln. Das allseits bekannte Hygge-Gefühl der Dänen also, was soviel bedeutet wie eine positive und herzliche Atmosphäre zu schaffen. Dieses wird unter anderem durch viel Licht und eine freundliche Grundstimmung erreicht.
Eine natürliche Farbgebung
Typische für den Japandi-Stil sind Farben in dezenten Naturtönen, die von starken Kontrasten begleitet werden. Helle und freundliche Beige sowie Brauntöne treffen auf starke dunkle Nuancen in Grau oder Schwarz. Aber auch farbige Akzente in Blau, Grün, Terracotta oder Aubergine werden als Gegenpol zu den hellen nordischen Naturtönen gesetzt.
Zurückhaltung und Funktionalität
Die Verbindung zur Natur spiegelt sich natürlich auch in den Möbeln und ihren Materialien wieder. Dunkle Hölzer aus der klassischen Japanischen Wohnkultur finden hier genauso ihren Platz wie schwarze Details in der Dekoration. Aber auch die Formgebung selbst, die durch schlichte und klare Linien geprägt ist, bestimmt das Erscheinungsbild des Japandi. Bodennahe Polstermöbel und Futon Betten, filigrane und niedrige Tische treffen
auf zeitlose Designmöbel und Statementdetails. Minimalismus, Schlichtheit und Leichtigkeit sind die Merkmale die es ebenso zu beachten gilt wie Multifunktionalität, Qualität und einem zurückhaltendem Design. Filigrane, gut gearbeitete Stücke die einzigartig und nicht plump wirken geben dem Japandi seinen unverzichtbaren Look. Dazu kombiniert werden ebenfalls natürliche Textilien die schlicht und unaufgeregt in Erscheinung treten. Hochwertige Baumwolle, Leinen sowie Jute die dem skandinavischen Stil entsprechen, treffen auf typisch japanische Materialien wie Steingut, Bambus oder Papier.
Weniger ist mehr
Dekorationen treten durch ihren handgemachten Charme in Erscheinung und werden bewusst ausgewählt. Auch hier wird die Verbindung zur Natur wiederholt verdeutlicht und mit Eigenschaften wie Gemütlichkeit und Funktionalität unterstrichen. Kuschelige Accessoires aus dem skandinavischen Stil wie Decken und Kissen treffen auf stilvolle Objekte sowie funktionalen Accessoires aus dem japanischen wie Teekannen und Kerzenhalter. Gläser, Keramikschalen werden bewusst etabliert und brillieren durch ihren unaufgeregten dennoch individuellen Charme. Punktuelle Hingucker, in Form von persönlichen Erinnerungen oder einer einzelnen Pflanze sowie eine übersichtliche Anzahl an dekorativen Elementen bestimmen den einheitlichen Look.
Zusammenfassung
Japandi überzeugt durch seine klare Formgebung. Die Verbindung der japanischen Unvollkommenheit mit der skandinavischen Einfachheit. Die puristische als auch hochwertige Ästhetik gilt als der eigentliche Kern des Einrichtungsstils. Gerade diese stille und dezente Art ist es, weshalb Japandi so besonders in Erscheinung tritt. Japandi benötigt nicht viel, ist nachhaltig und natürlich und erhält seine Langlebigkeit durch Qualität. Dadurch schafft es Japandi nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine bewusste Einstellung zum Leben mit den Dingen zu sein.
Quellen: www.schoener-wohnen.de, www.haus.de, www.boconcept.com, www.design-bestseller.de
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